FDP stellt Kandidatenteam zur Kommunalwahl auf
Die Sehnder Liberalen wollen nach der Kommunalwahl im September in Fraktionsstärke in den Stadtrat einziehen. „Wir treten mit sieben hochmotivierten Kandidaten aus allen Altersgruppen an“, sagt der Sehnder FDP -Vorsitzende Jonas Renz, der derzeit als einziger FDP-Kommunalpolitiker im Stadtrat ist. „Unser Ziel sind dieses Mal mindestens drei Mandate im Rat.“ Am Donnerstagabend haben die Liberalen dazu ihre Kandidaten gewählt. Für den Wahlbezirk Sehnde 1 führt Jonas Renz die Liste an. Mit ihm treten die Schülerin Julia Schulz, der Orthopäde und Unfallchirurg Marcus Schönaich, der Rentner Manfred Lill und der IT-Manager Thomas Vögel an. Lill und Schulz kandidieren auch für den Sehnder Ortsrat; Schönaich, Vögel und Renz für den Ortsrat in Rethmar.
Im Wahlbezirk Sehnde 2 treten der Wirtschaftsredakteur Carsten Germis und der Verwaltungswirt Martin Busche bei der Wahl zum Stadtrat an, Busche kandidiert auch für den Ortsrat in Wassel, Germis für den in Ilten. Die liberalen Kandidaten haben sich vorgenommen, die Bürger in den Sehnder Ortsteilen stärker in die wichtigen kommunalpolitischen Entscheidungen einzubinden. „Politik wird vor Ort entschieden“, lautet das Motto der FDP. Die Bürger wollten an Entscheidungen stärker beteiligt und mitgenommen werden, sagt Renz. Er wies dabei auf die seiner Ansicht nach intransparenten Entscheidungen über das umstrittene Gewerbegebiet Sehnde-Ost hin. „Es reicht nicht, einfach nur in Ratsgremien und in nicht-öffentlichen Sitzungen zu beraten, wenn man die Bürger mitnehmen will.“ Die Liberalen wollen im Stadtrat dafür sorgen, dass die kommunalpolitischen Diskussionen künftig breiter in die Öffentlichkeit getragen werden. FDP-Ratsherr Renz übte dabei Kritik am Sehnder Bürgermeister Olaf Kruse. „Wenn der Bürgermeister die Entscheidungen nicht transparent macht, muss der Stadtrat dafür sorgen, dass die Bürger stärker beteiligt werden“, sagte er.
Ein wichtiges Thema für die Liberalen wird in den nächsten Jahren die geplante Neugestaltung des Marktplatzes und der Sehnder Innenstadt sein. Aus Sicht der FDP-Kandidaten ist es nicht hilfreich, wenn einfach mal eben ohne eine Gesamtplanung die Breite Straße in Sehnde zur Fahrradstraße umgewidmet werden soll. „Mit ist nicht klar, warum das so schnell gehen soll und was eigentlich Anwohner und Gewerbetreibende und Restaurantbetreiber davon halten“, sagte Renz.
Ähnlich äußerte sich Julia Schulz. Als sie im Oktober 2020 nach Sehnde zurückzog, habe die Stadt auf sie einen verwahrlosten Eindruck gemacht, sagt sie. „Aus diesem Grund entschied ich mich, in der Kommunalpolitik mitzumachen.“ Die FDP-Stadtrats- und Ortsratskandidatin kritisiert, dass sich oft Unkraut über Fußwege ausbreite, Büsche werden nicht zurückgeschnitten. „Die Gehwege sind kaum nutzbar, und man muss auf die Straße ausweichen, was vor allem für Kinder sehr gefährlich ist“, sagt sie. Die Begründung, dass so Lebensräume für Insekten nicht zerstört würden, kann die Schülerin nicht nachvollziehen. Blumenwiesen oder Beete anzulegen, wären angemessenere Maßnahmen, wenn die Stadt wirklich etwas für die Artenvielfalt tun und nicht nur einfach Kosten sparen wolle. Verwahrlosung als angebliche Maßnahme zum Naturschutz ist aus Sicht der Sehnder Liberalen nicht der richtige Weg.